Letsplay nennt sich eine Basler Performancegruppe, die das improvisatorische Zusammenspiel unterschiedlicher Künste ergründet. Am Wochenende ist im Projektraum M54 ihr neues Projekt mit dem Titel „das.wenige“ zu erleben.

Zwei schwarz gekleidete Frauen schauen sich im weiten, bis auf drei herunterhängende bemalte Leinwandbahnen leeren und weitläufigen Raum langsam um. Sie blicken auf einen Musiker mit einer Bassklarinette auf der einen und auf eine Musikerin mit einer normalen Klarinette auf der anderen Seite. Ganz hinten im Raum schaut ein Mann über ein Geländer hinab in die Tiefe.
Das ist die visuelle Ausgangslage der Performance „das.wenige“. Zu Beginn ist alles ganz still, die beiden Frauen setzen sich mit zeitlupenartig tänzerischen Schritten in Bewegung, durchmessen den Raum, bis nach wenigen Minuten der Bassklarinettist mit stakkatoartigen Tönen den Raum mit Klängen füllt. die Klarinettistin stimmt mit warmen, langgezogenen Tönen ein. Später setzt sich der Mann im Hintergrund in Aktion, durchschreitet den Raum mit forschen Schritten, stellt mit stummen expressiven Mundbewegungen die Klänge im Raum nach, wie wenn er tonlos Kurt Schwitters Ursonate nachbilden wollte.
„Wir kommen hier zusammen auf der konzentrierten Suche nach dem Essenziellen“, sagt Nadine Seeger, die Letsplay seit 2018 mit aufgebaut hat. Sie ist bildende Künstlerin und Performerin. „Wir alle bringen viel an Materialien in das Projekt hinein“, sagt sie. In Improvisationen gehe es dann darum, zu einem gemeinsamen Ausdruck zu finden.
Das „Wir“, das sind neben Seeger die Tanzpädagogin und Tänzerin Trix Tobler, der Schauspieler und Kommunikationstrainer Simon Grossenbacher, der Musiker Felix Probst und die Musikerin Susanne Escher. Dazu kommen die „Friends“, die eingeladen sind, sich am Samstag beim Open Space nach der eigentlichen Performance einzubringen.
Bei der Probe zwei Tage vor der Aufführung vermitteln die Fünf den Eindruck eines ausgesprochen eingespielten Teams. Die Phase des improvisatorischen Zusammenfindens scheint vorbei zu sein. Das stimmige und feinfühlige Zusammenspiel wirkt wie von einer fixierten Choreografie geleitet.
Es ist das Resultat eines langen Prozesses, wie Simon Grossenbacher sagt. Erste Vorarbeiten zum aktuellen Projekt längen bereits gut ein Jahr zurück, jetzt habe man sich eine Woche Zeit für intensive Endproben genommen.
Natürlich soll und darf man ein Projekt nicht nach einer Probe beurteilen. Aber dass man einen vielversprechenden Eindruck mitgenommen hat, darf hier durchaus dargelegt werden.
Aufführungstag ist der kommende Samstag, 15. April. Am Sonntag folgt eine Matinee mit dem Release eines Fördervereins für Letsplay.