Die Basler «Woyzeck»-Maschine wird sich in München weiterdrehen. (Bild: Sandra Then)
Der Basler Theaterdirektor Andreas Beck zeigt in seiner ersten Spielzeit am Münchner Residenztheater ein Best-of seiner tollen Zeit in Basel.
Wir wissen: Die Ära Beck in Basel ist noch nicht vorüber. Aber sie ist eine mit München geteilte. Der Basler Theaterdirektor wird im Oktober in München eine neue Ära begründen.
Mit im Gepäck für seinen Neubeginn am Residenztheater hat er einen Grossteil des vorzüglichen Schauspielensembles (und mit Michael Goldberg übrigens auch einen richtigen Basler, der aber von Berlin her an die Isar reisen wird). Und er präsentiert einen Spielplan, den man zu einem nicht unwesentlichen Teil durchaus als eine Best-of-Auswahl der Basler Jahre bezeichnen kann.
Stones Basler Vorzeigearbeiten in München
Da ist zum Beispiel die Arbeit von Simon Stone. Der wunderbare Theatermacher wird zwar auch ein neues Projekt präsentieren, mit Tschechows „Drei Schwestern“ und Tony Kushners „Engel in Amerika“ aber auch zwei Arbeiten, die schon das Basler Publikum begeisterte.
Das Münchner Publikum kann sich des weitern auf Ulrich Rasches Inszenierung von Büchners „Woyzeck“ freuen. Und weil mit Julia Hölscher und Thom Luz auch zwei der Basler Hausregisseure in München arbeiten werden, wird es weitere Arbeiten aus der Basler Zeit zu sehen geben: Hölschers Inszenierungen von Kleists „Amphitryon“ und Gerhard Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“ zum Beispiel oder Luz‘ herrliche Bearbeitung von Büchners „Leonce und Lena“.

Das ist noch nicht alles. Das hinreissende Schauspielerfest „Die drei Musketiere“ von Antonio Latella und Federico Bellini (nach Alexandre Dumas) wird ebenso mit nach München reisen wie Claudia Bauers Inszenierung von PeterLichts Molière-Bearbeitung „Tartuffe oder das Schwein der Weisen“.
Nimmt man nun noch die geplante Koproduktion zwischen Basel und München hinzu – Frischs „Graf Öderland“ in einer Inszenierung von Stefan Bachmann – hinzu, wird 2019/2020 in München ganz schön viel Basel zu erleben sein: 9 von 28 Inszenierungen, um genau zu sein. Gespielt unter anderem von 20 Schauspielerinnen und Schauspielern, die man in Basel vermissen wird. Das hat natürlich den grossen Vorteil, dass man die Importe aus Basel nicht wird gross neu besetzen müssen.