«Dreigroschenoper», «La traviata» und «Woyzeck»: Das Theater Basel hätte gerne mehr davon

Das Theater Basel blickt auf eine erfolgreiche Spielzeit 2017/18 zurück, würde aber gerne Grosserfolge länger im Repertoire behalten können.

Brechts «Dreigroschenoper» war ein Grosserfolg. (Foto: Sandra Then)

Die Zahlen aus der Spielzeit 2017/18 zauberten ein Lächeln aufs Gesicht des abtretenden Theater-Verwaltungsratspräsidenten Samuel Holzach: Die Zuschauerzahl stieg um 8753 auf 180’766, die durchschnittliche Auslastung von 68 auf 70,5 Prozent.

Das Theater Basel unter Andreas Beck ist auf Erfolgskurs. Dafür spricht auch der von der Zeitschrift «Theater heute» verliehene Titel als «Theater des Jahres».Im Vergleich dazu: Becks Vorgänger Georges Delnon erreichte in seiner letzten Spielzeit 2014/15 169’000 Besucher und eine durchschnittliche Auslastung von 58,5 Prozent.

Ein paar weitere Zahlen: Blockbuster der vergangenen Spielzeit waren Verdis «La traviata» (Auslastung: 95,4 Prozent), Büchners kongenial inszenierter «Woyzeck» (95,5) Brechts «Dreigroschenoper» (94,2) und das Ballett «Schwanensee» (87,5). Dazu kamen die Wiederaufnahmen von Schillers «Tell» (85,3) und Tschechows «Drei Schwestern» (98,3), die aber zusammen nur auf fünf Vorstellungen kamen.

Diese letztlich beschränkte Zahl an sehr erfolgreichen Produktionen geben Theaterdirektor Beck aber dennoch zu denken. Erstens weil vor allem in der Oper die Anzahl der «Volltitel» begrenzt sei, wie er sich an der Bilanz-Medienkonferenz des Theaters ausdrückte. Rossinis «La Cenerentola» und Strawinskys «The Rake’s Progress» füllten das Haus bei weitem nicht.

Neugierde des Publikums könnte grösser sein

«Ich glaube, dass die Neugierde des Basler Publikums noch weiter wachsen darf», sagte Beck dazu. Auf der anderen Seite möchte er die Anziehungskraft der Blockbuster weiter ausnützen können.

Beim aktuellen Stagione-Prinzip – das heisst, dass Neuproduktionen nach wenigen Monaten wieder vom Spielplan verschwinden – kann er dies nicht. «Ein wenig mehr Repertoire-Prinzip wäre gut», sagte Beck. Dafür wären aber mehr Lagerräume für Bühnenbilder nötig und die Ausstattung müsste, um eine auswärtige Lagerung zu ermöglichen, auch anders gebaut werden.

Das kostet Geld. Eine zusätzliche halbe Million Franken etwa, die sich aber auszahlen würden, weil bei einer längeren Laufzeit von Erfolgsproduktionen auch mehr Einnahmen generiert werden könnten. Dieses Zusatzgeld ist Thema bei den laufenden Subventionsverhandlungen mit dem Kanton Basel-Stadt.

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