Lehrreiche und amüsante Streitereien im Theater

Krach und Streit herrscht in der neuen Produktion des jungen theaters basel, wie auch im Theater Basel. Es sind zwei herausragende Produktionen, die auf ganz unterschiedliche Weise das zwischenmenschliche Konfliktpotential erforschen. Schwierig ist sie, diese Welt. Da kommt man nach einem eigentlich wunderbar stimmigen Theaterabend im jungen theater basel nach Hause, setzt sich an den Computer, um über die Produktion zu schreiben. Im Hinterkopf spielt … Lehrreiche und amüsante Streitereien im Theater weiterlesen

Seelen-Wrestling zwischen zwei Kulturen

Nach seinem Dokumentar-Theaterstück „Palmasola“ über die gleichnamige Gefängnisstadt in Bolivien lässt Christoph Frick nun zwei der Protagonisten von damals zu einem Kampf der Kulturen in den Theaterring steigen. Die weitläufige Bühne der Reithalle der Kaserne Basel ist leer bis auf zwei Reihen von Scheinwerfern an den Rändern und einer grossen, verdreckten und geflickten Leinwand. Über diese flimmert eine Autofahrt durch eine südliche Steppenlandschaft – es … Seelen-Wrestling zwischen zwei Kulturen weiterlesen

Eine wundersam-wundervolle Ode an die Fantasie

Regisseur Antù Romero Nunes und das Basler Schauspielensemble bereiten mit einem vielschichtig verspielten „Sommernachtstraum“ viel Spass. Der Basler „Sommernachtstraum“ ist eine Ode an die Fantasie und eine Liebeserklärung ans Laientheater. Profis spielen Laien, die dem Zauber des Theaters respektive den Ausschweifungen des Kobolds Puck unterliegen. Die Premiere im Basler Schauspielhaus wurde vom Publikum zurecht frenetisch bejubelt. Mehr dazu in der Besprechung für die „bz Basel“. Mit … Eine wundersam-wundervolle Ode an die Fantasie weiterlesen

Ein Theaterabend wie ein Rubik-Würfel

Mit „Los Años“ erlebte das Theaterfestival Basel im Schauspielhaus des Theater Basel einen ungemein vielschichtigen Auftakt Das Stück ist Zeitmaschine, ein Psychogramm eines (anders verlaufenden) Lebens, eine Beziehuungs-Tragikomödie zwischen Vater und Tochter und eine satirisch angehauchte philosophische Abhandlung über Eigennutz und Empathie im zivilisierten urbanen Raum. „Los Años“ des argentinischen Autoren und Regisseurs Mariano Pensotti ist kein Stück zum Zurücklehnen. Es fordert die Zuschauerinnen und … Ein Theaterabend wie ein Rubik-Würfel weiterlesen

Horrortrip durch die Hölle der putzigen Mittelstands-Welt

Regisseurin Sahar Raimi serviert die Uraufführung des Stücks „Milf“ der Hausautorin Anne Haug als überkandidelter Reminiszenz-Reigen an Horrorfilm-Klassiker. Die drei püppchenhaften Mädchen beherrschen die Ballettposen perfekt. Und wenn die Arme mal einen Zentimeter zu wenig weit oben sind, wenn das Lächeln zu erlischen droht, ist sogleich die Mutter zur Stelle, die dem Publikum das Lebendbild ihrer drei hochputzigen Töchterchen auf laszive Art feilbietet wie Sexpüppchen … Horrortrip durch die Hölle der putzigen Mittelstands-Welt weiterlesen

Ein tiefsinniges Lustspiel zu den katastrophalen Zeiten

Die titelgebende Frage „Was geschah mit Daisy Duck“ bleibt unbeantwortet. Dafür bietet der wunderbare Abend auf der Kleinen Bühne des Theater Basel viele andere Antworten. Mehr von mir zum kleinen Theaterereignis in der „bz Basel“. Lesenswert sind auch die Beiträge meiner Kolleginnen und Kollegen: Auf nachtktitik.de: Entenhausen liegt am Meer In Claude Bühlers Theater-Kolumne auf onlinereports.ch: Entenhausener Abgründe Und in der „Basler Zeitung“ (leider nicht … Ein tiefsinniges Lustspiel zu den katastrophalen Zeiten weiterlesen

Verqueert und zugedröhnt

Die Regisseurin Pinar Karabulut wird vom Theater Basel als Spezialistin für „moderne, antipatriachale Aneignungen klassischer Stoffe“ vorgestellt. An Dostojewskis „Der Spieler“ ist sie mit diesem Programm grandios gescheitert. Nach der Aufführung bleiben Fragen. Das kann sehr bereichernd sein, wenn Sitiationen, Begebenheiten und Umstände auf hintersinnige und/oder nachhaltig-gescheite Art hinterfragt werden. Aber es kann auch bemühend sein, wenn man die Intention dahinter einfach nicht so richtig … Verqueert und zugedröhnt weiterlesen

Ulysses Irrweg führt indirekt ins theatrale Nirvana

Der New Yorker Theatermann John Collins versucht am Theater Basel das Unmögliche, James Joyce Urmonstrum der literarischen Moderne mit dem Titel „Ulysses“ zu dramatitisieren und gelangt mit einem hervorragenden Ensemble zum Resultat, dass dies eben unmöglich ist. Es lohnt sich, die 120 Minuten durchzuhalten, sich durchzukämpfen, um den Schluss nicht zu verpassen. Dann, wenn Carina Braunschmidt als Molly Bloom im Kapitel 18 in einem berührenden … Ulysses Irrweg führt indirekt ins theatrale Nirvana weiterlesen

Die Familie ist wie ein kollabierender Stern

Das Theater Basel dreht die schaurige Krabat-Sage durch die „Mühle von Saint Pain“. Dieser Theaterabend berührt, amüsiert, verwirrt, langweilt auch mal (aber nur ein kleines bisschen), fasziziniert und lässt einen ein bisschen ratlos zurück. Vor allem aber ermöglich er eine Begegnung mit einer Schauspielerin (Gala Othero Winter), die sich schneidig und mit dem ganzen Spektrum der Gefühle mitten in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer … Die Familie ist wie ein kollabierender Stern weiterlesen

Mit Handke und Schorsch Kamerun auf Irrwegen bis in den Schwanensee

Schorsch Kamerun führt mit «Spuren der Verirrten» nach Peter Handke durch ein geheimnisvoll hybrides und reizvoll verwirrendes Theater-Gesamtkunstwerk. «Hallo, ich heisse Thomas Seel», begrüsst der hagere Mann die Zuschauer, «ich habe heute Abenddienst.» Und wie er das hat. Thomas Seel ist besser bekannt unter seinem Künstlernamen Schorsch Kamerun, Mitgründer und Sänger der Hamburger Punk-Band Die Goldenen Zitronen, Barbetreiber sowie als Performer und Regisseur Dauergast an vielen … Mit Handke und Schorsch Kamerun auf Irrwegen bis in den Schwanensee weiterlesen